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Die Erklärung, Umrechnung der Schweizer Währungen von der Helvetik bis zur Bundesverfassung.
Wenn wir heute von WMhrungswirrwarr sprechen, so denken wir dabei meist an eine Papiergeld-Inflation. Dass aber Währungswirrwarr entstehen kann ohne Papiergeld, können wir uns kaum mehr vorstellen. Und doch ist das auch schon dagewesen - und zwar in unserem eigenen Lande! Heute dürfen wir uns rühmen, eine der besten Währungen der Welt zu besitzen (vielleicht sogar die beste?). Unsere Währung ist nicht nur zuverlässig, sie ist auch einfach und praktisch. Wir sind uns kaum bewusst, wie bequem unser Geld ist und können uns nicht denken, dass es anders sein könnte. Dass es jedoch einmal anders war - vor gar nicht so langer Zeit - lehrt uns die Münzgeschichte. Der Schweizerf ranken ist nicht eine über Nacht geschaffene Währung. ; Sondern wie bei allen unseren Einrichtungen ist auch hier eine echt demokratische, eidgenössische, langwierige und kampfreiche Entwicklung vorausgegangen. ; Rund hundert Jahre dauerte diese Entwicklung. Sie lässt sich in zwei Epochen von je einem halben Jahrhundert teilen. ;Die erste Epoche von 1798 bis 1850 bildet das Endstadium des jahrhundertelangen Währungswirrwar r s, zugleich aber auch das Stadium seiner höchsten Blüte! Sie endete mit der Schaffung einer einheitlichen, aber noch nicht selbständigen Währung. Erst die zweite Epoche brachte uns eine Währung, die zur Hauptsache vom Ausland unabhängig war. ; Sie begann mit der Münzreform von 1851/52 und schloss mit der Gründung der Nationalbank. ;
Gegenstand unserer Betrachtung soll die erste der beiden Epochen sein. In der Münzgeschichte jener Zeit stehen immer nur die Reformversuche im Vordergrund. Eine wissenschaftliche,- systematische, die Ursachen und Kausalzusammenhänge erforschende Beschreibung des Währungswirrwarrs - besser gesagt; des Wahrungschaos! - fehlt . ; Diese Lücke auszufüllen, sei das Ziel dieser Arbeit. Trotzdem sie eine geschichtliche Arbeit ist, stellt sie nicht ein blosses Zusammenscharren von Zitaten aus der bestehenden Literatur dar. Sondern sie bildet die Wiedergabe - in stark zusammeng erfasster Form - eines Gesamtbildes,' das ich auf Grund erschöpfender dreijähriger Studien gewonnen habe. ; Es war während der ganzen Arbeit mein ständiges Bestreben, 'möglichst eigene Gedanken aufs Papier zu bringen.
Inaugural-Dissertation der hohen Juristischen Fakultät der Universität Bern zur Erlangung der Würde eines Doktors rerum politicarum.
von Paul Meier 1951